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La cattedrale nel vento

Ein Musiktanztheater von Yvonne Pouget
Aktueller Spieltermin: 20. + 21.Januar 2018, HochX, Theater und Liveart, München
8. Oktober 2016 Basilica San Paolo Maggiore, Neapel, Italien
Fotoimpressionen der Weltpremiere am 28. November 2014 in München



  • Auszüge aus dem Pressecho:

    "Sinnlich
    Das Musik-Tanz-Theater „La cattedrale nel vento“ – Die Kathedrale im Wind“ von Yvonne Pouget gerinnt zunehmend zu einem Erleben des befreit Zuhörens und Zuschauens. Es ist ein Abend der Wahrnehmung, bei der die Sinne geschärft werden, in Meditation münden...Man muss sich den langsamen Bewegungen von Armen, Händen und Beinen dieser weiblichen wie männlichen Sänger, Tänzer und Schauspieler aus verschiedenen Generationen schlicht hingeben. In verschiedensten Kombinationen der Künstler und Künste bewegt man sich minimalistisch wie im Butoh-Tanz, erlebt der Zuschauer rituelle Gesten wie im archaischen Theater... durch den italienischen Text erfährt alles seine poetische Konkretion, Gesang der Liebe, der Verführung und des Begehrens. Dabei ist das Ganze auf besondere Weise mit Bedeutung aufgeladen, in der Hören und Sehen, Singen und Spielen eins werden."
    (Süddeutsche Zeitung, Montag, 1. Dezember 2014, Nr. 276, Kultur, R22)

    "Welten von Seelen
    „La Cattedrale nel vento“ im i-camp: ein sinnlicher Bilderreigen aus Tanz, Theater und Musik von Yvonne Pouget
    Yvonne Pouget liegt das tiefgründig Rätselhafte. Ihr innerer Antrieb dabei ist das Wachrütteln der Sinne. Immer wieder verpackt sie Leid und Wunschvisionen nach einer humaneren Gesellschaft in bewegte Bilder wunderbarer Theaterpoesie. Sie klammert stilsicher das ungebührlich Laute, Plakative aus. Obwohl gerade die Auseinandersetzung mit Traumata Bloßstellung oder Entwürdigung des Individuums ihr Thema sind. So geling ihr auch in ihrer jüngsten Musiktanztheater-Kreation „La cattedrale nel vento“ („Die Kathedrale im Wind“) unaufdringlich die Sensibilisierung für eindrucksvolle Momente seelischer Verzweiflung und psychischer Versteinerung, die sie in Passagen voll behutsamer Intimität und Zweisamkeit kulminieren lässt. Absolut berührend das Duett des Multitalents als Obertonsängerin und Instrumentalistin Anna-Maria Hefele mit Pougets neapolitanischen Produktionsgast, dem fabelhaft-charismatischen (Lied-)Sänger Gianni Lamagna, im letzten Drittel der insgesamt 75-minütigen Uraufführung.

    Es ist nicht die einzige Nummer, die die Münchner Choreographin, selbst gebürtige Neapolitanerin, der italienischen Gesangstradition widmet. Gleich zweimal, unterstützt durch Pougets langjährigen Bühnenpartner Giacomo Di Benedetto und den Gitarristen Pasquale Ziccardi erklingt die „Villanella a Ballo“ aus Roberto De Simones Oper „La Gatta Cenerentola“. Dazwischen tauchen zwei CD-eingespielte Tarantellen – die eine von Pino De Vittorio, die andere von De Simone – das Stück in melodisch mitreißendes Flair. Als choreografisches Pendant zaubern die beiden Tänzer (nach anfänglicher skulpturaler Verhaltenheit) einen Pas de deux von virtuoser Steigerung in den Raum...
    ...als Gesamteindruck, das Tanz inhaltlich weiter greifen kann als Worte, was Pouget so schön entschleunigenden mit ihrer eigenen, minimalisitsch im Butoh-Tanz verzwurzelten Körpersprache eröffnet beweist sie nochmals zum Schluß mit einem famos reduzierten Bewegungsfluß. Zärtlich umfängt er Di Benedetto. Beim Betrachter dagegen bringt er tatsächlich die Gedanken zum Schwingen. " (Abendzeitung München)

    "Es war einmal …

    Yvonne Pouget griff für ihr Musiktanztheater „Kathedrale im Wind“ das Thema Intimität und Scham auf, führte über feinsinnige Bilder an dieses menschliche Grundbedürfnis heran. In einer Zeit, in der Voyeurismus und Exhibitionismus das Tagesgeschehen lautstark öffentlich beherrschen, ist dies ein gewagtes Ansinnen. Wer es wagt die Aufführung zu besuchen, wird bezaubert, auf wundervolle Weise in einen Tempel für die Seele geführt und erfährt die tiefe Dimension von in Überlieferung gewachsener Kunst...

    ...Gianni Lamagna erhob seine Stimme und sich aus dem Bühnenhintergrund. Der begnadete Sänger erfüllte mit den sinnlich poetischen Klängen neapolitanischen Temperaments. „ Dimme na vota sola: Te voglio bene“. Ein Zustand vergleichbar einem Plasmaraum machte sich breit. Dann erhoben sich Giacomo Di Benedetto und Elien Rodarel und gemeinsam öffneten sie die Pforten, wie ein Schmetterling die Flügel zum Flug. Und wie zarte helle Schmetterlinge tanzten die beiden Tänzer. Körper, Sinnlichkeit, suchten in Selbsterkenntnis, in Begegnung Erfüllung. Illusion des reinen Seins...

    ...Es bedarf gelebter Liebe im Tun um sie in die Welt zu tragen, es bedarf Abenteuerlust und Verständnis, um sich auf ihre Fertigkeit einzulassen, sie zu teilen. Beides erfüllte den Raum des i-camp...
    welch wundervolle Lebendigkeit! Aufrechte unvergessliche Kraft strahlte im Licht, Lächeln auf den Gesichtern der Tänzer kündete Freude. Die Worte „Dormi, tesoro mio, qui sul la mia seno“ erklangen in der Kathedrale des Windes.
    … Es ist gegenwärtig" (Theaterkritken München C.M. Meier )

    "Yvonne Pougets Gesicht ist eine eigene Theaterbühne…Yvonne Pougets Ausdruckskraft wird immer stärker, je mehr die Jahre verstreichen…
    ...Ob Gesang, Mandoline, Pantomime oder Tanz, der Abend ist immer dann am stärksten, wenn Yvonne Pouget auf der Bühne steht und sich bewegt. Zusammen mit Giacomo di Benedetto führt sie gegen Ende eine Ganesha-Formation an, mit den wogenden, erhobenen Armen der anderen Darsteller im Rücken. Ein Paar an der Front dieser indischen Pose ist neu und eine glänzende Idee! Sonst eher bedrohlich, wirkt die Figur hier viel freundlicher und zärtlicher - die Arme greifen nicht an, sie streicheln den Wind oder den Partner. Und Yvonne Pougets Gesicht übersetzt dazu den Begriff "Glück" in die Weltsprache der Mimik...(I. Winkelbauer)


    Pressetext Kurzfassung:
    Als Adam und Eva im Paradies erkannten, dass sie nackt und den Blicken der anderen schutzlos ausgeliefert waren, schämten sie sich. Seitdem gehören Scham und Intimität zu den großen Lebensthemen des Menschen.

    Die gebürtige Neapolitanerin Yvonne Pouget inszeniert mit „La cattedrale nel vento“ ein packend-sinnliches Musiktanztheater über die tiefere Bedeutungsebene der Intimität und Scham, und über das Verlangen nach Intimität als eines der wichtigen Grundbedürfnisse des Menschen und entwirft eine Wunschvision für eine humanere Gesellschaft mit einem gesunden Wertesystem.

    Das Publikum wird dabei unter der Regie von Pouget in eine tiefgründig-geheimnisvolle Theaterwelt entführt, in der die Seele Neapels atmet, in der logisches Verstehen überflüssig ist, wo der Klang zur Gebärde und die Aufführung zu einem seelischen Schutzraum wird, in den das Publikum eintritt und spürt. Mit den Stilmitteln der griechischen Tragödie, mit einer stark ritualisierte Gestensprache, und durch die Verschmelzung von Butoh-Tanz, Ballett, Schauspiel, Livemusik und Gesang, entfaltet sich vor den Augen des Betrachters eine sonst unsichtbare Welt der seelischen Intimität in seiner rituellen Dimension.

    Das Tanztheater ist dabei eine klare Aufforderung an den Zuschauer, in sich selbst hineinzuschauen, und die Masken die wir alle im Alltag tragen, und die Rollen die wir spielen kritisch zu hinterfragen, und den Mut zu finden auf beides zu verzichten.
    Um so seelisch entkleidet wieder einen Respekt vor dem eigenen Sein wiederzuentdecken, die der Sorg der modernen Gesellschaft, in den leeren Abgrund reißt. Um mit nackter Seele eine Brücke zurück in das „verlorenes Paradies“ zu bauen.

    „Vielleicht werden sie sich schämen müssen, sie werden sich jedenfalls komplett nackt ausziehen müssen, außer sie wollen lieber vor dem Eingang stehen bleiben. Die „Kathedrale im Wind“ kann man nur mit nackter Seele betreten.“

    Idee / Choreografie / Regie / Tanz: Yvonne Pouget
    Gesang / Schauspiel: Gianni Lamagna, Giacomo di Benedetto
    Gesang, Schauspiel, Mandoline, Kinderpiano: Anna-Maria Hefele
    Gitarre: Pasquale Ziccardi
    zwei Tänzer
    Lichtdesign: Rainer Ludwig

    „La Cattedrale Nel Vento“ ist eine Produktion von Yvonne Pouget und findet mit Unterstützung durch eine Projektförderung der Landeshauptstadt München sowie durch i-camp/neues theater münchen statt. Yvonne Pouget ist Mitglied der Tanztendenz München.

     

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