Corporalità 2004
Uraufführung am 29.01.2004 im Museum Für Abgüsse Klassischer Bildwerke, München
Wiederaufnahme beim Europäischen Kirchenmusikfestival in Schwäbisch Gmünd am 31.08. 2008 unter der Musikalischen Leitung von Axel Wolf und Musikern des United Continuo Ensemble
Idee/Choreographie: Yvonne Pouget
Regie: Martina Veh
Tanz: Yvonne Pouget, Thierry Paré, Christopher Robson
Musikalische Leitung: Christoph Hammer
Counter-Tenor: Christopher Robson
Technik: Arndt Rössler
„Jene Figur, deren Haltung die Leidenschaft am besten ausdrückt, von der sie beseelt wird, ist besonders lobenswert.„
Leonardo Da Vinci.
Eine Symbiose des japanischen Butoh-Tanzes mit dem Zeitalter des Barock
Nach der lebensbejahenden Aufbruchstimmung der Renaissance veränderte sich im Zeitalter des Barock die Perspektive: der Tod ist allgegenwärtig, alle Lebenslust wird von der Gewißheit ihrer Endlichkeit überschattet. Freude und Schönheit haben keinen Bestand. Jenseitsgewandheit und Vergänglichkeitskult sind untrennbar verbunden mit Lebenslust und Daseinsfreude: auf der Rückseite des memento mori steht carpe diem.
»Corporalità« nimmt dieses barocke Prinzip inhaltlich auf und transformiert es in die große Herausforderung der menschlichen Existenz: in dem Bewusstsein vergänglich, zerbrechlich und sterblich zu sein leben zu müssen. Nur wem es gelingt, sich mit der eigenen Sterblichkeit auszusöhnen erhält als Lohn die Intensität des Augenblicks, des Hier und Jetzt. An diesem Punkt, mit in Demut geneigtem Haupt, mag es gelingen, die Unendlichkeit zu küssen. In »Corporalità« hält der Tod in Form der irdischen Vergänglichkeit das Leben in der Intensität eines absolut gelebten Augenblicks wie eine Geliebte im Arm. Es gilt die Vergänglichkeit zu akzeptieren, um den Mut zu finden, sich mit allem kompromißlos ins Leben zu werfen.
Die beka
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